Rückenschmerzen

3d rendered illustration of a painful back

SIE HABEN ODER KENNEN JEMANDEN MIT RÜCKENSCHMERZEN?

Wir fassen auf dieser Seite alle wichtigsten Infos zusammen.

3500 Worte | 15 Minuten Lesezeit


Lieber Kunde, Patient und/oder (Fach)Arzt,

Mit dieser Seite möchten wir Ihnen einen Einblick in das Thema Rückenschmerzen gewähren, auf dessen Problematik verweisen, unser entsprechendes Vorgehen schildern und unsere Behandlungsmethode erläutern. Hierfür beziehen wir uns ausschließlich auf wissenschaftliche Studien und unsere jahrelange Erfahrung in der Praxis. Wir möchten Ihnen die Möglichkeit geben, sich bereits im Vorhinein besser über die Thematik informieren und offene Fragen oder mögliche Unsicherheiten klären zu können, um so zu verstehen, was eigentlich hinter dieser Diagnose steckt.

Jeder kennt Rückenschmerzen oder jemanden, der vielleicht längere Zeit darunter gelitten hat. Rückenschmerzen können im gesamten Verlauf der Wirbelsäule auftreten und sind die häufigste Ursache für Schmerzen und Einschränkungen und somit ein häufig vorkommendes Problem, welches große Aufmerksamkeit im medizinischen Bereich erfordert. 17, 37, 39, 60, 64, 75, 97 Rückenschmerzen sind komplex und nicht mal eben einfach erklärt. Dennoch ist die Mehrheit der Schmerzen nicht als (lebens-)gefährlich einzustufen. 17, 37, 39, 60, 64, 75, 97

Damit sie im Falle von Rückenschmerzen nun nicht direkt in Panik verfallen, wollen wir auf dieser Seite Näheres dazu anhand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse erklären, aber auch mit einigen hartnäckigen Mythen rund um dieses Thema aufräumen.

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EPIDEMIOLOGIE

Rückenschmerzen haben weltweit eine große Bedeutung und können begleitet werden von (zum Teil starken) Einschränkungen hinsichtlich der Arbeits- und Alltagsfähigkeit. 17, 37, 39, 60, 64, 75, 97 Studien fanden heraus, dass Menschen häufiger ihren Job aufgrund von Rückenschmerzen aufgeben müssen, als aufgrund von anderen Erkrankungen, wie z.B. Diabetes, Bluthochdruck, Asthma, Herz- und Atemwegserkrankungen zusammen! 17, 37, 39, 60, 64, 75, 97

Das Auftreten von Rückenschmerzen ist am niedrigsten in der Bevölkerung der jungen Individuen, bevor es im Lebensabschnitt von 30 – 60 Jahren steigt, um sich anschließend zu stabilisieren. Innerhalb der Bevölkerung hat sich die Häufigkeit von Rückenschmerzen (vor allem von chronischen Rückenschmerzen) im Zeitraum von 1992 bis 2006 fast verdreifacht. 30, 40 Im Jahr 2018 waren weltweit 65 Millionen Menschen von Rückenschmerzen betroffen, was eine Verschlechterung von 17,5% gegenüber 2017 beträgt. 102

Dennoch ist es wichtig zu erläutern, dass trotz der hohen Häufigkeit, allgemein eine sehr gute Prognose besteht, zumal sich die meisten akuten Rückenschmerzen ohne jegliche Behandlung innerhalb von 6 Wochen (ca. 75 – 90% der Patienten) verbessern. 3, 17, 39, 41, 64, 75, 81

DEFINITION UND KLASSIFIKATION VON RÜCKENSCHMERZEN

Der Begriff “Rückenschmerzen” ist ein sehr weit gefasster Begriff. Wir sprechen hierbei nicht über Erkrankungen wie Arthrose, Osteoporose oder Sarkopenie, bei denen die Ursache der Beschwerden sofort ersichtlich ist. Rückenschmerzen können durch eine fast unüberschaubare Anzahl von Faktoren verursacht werden. 25, 37, 46, 51, 64, 66, 70, 102

Wegen der vielen möglichen Ursachen ist es wichtig, den Begriff Rückenschmerzen zu definieren. In der Wissenschaft werden Rückenschmerzen oft nach Spezifität definiert. Diese Definition sieht wie folgt aus: 51, 64

  • Spezifische Rückenschmerzen:
    • Rückenschmerzen aufgrund einer potenziell (schwerwiegenden) spezifischen Grunderkrankung. Beispiele sind die drei bereits erwähnten Erkrankungen, aber auch bösartige Erkrankungen und Tumore, Infektionen, Morbus Bechterew, schwere Spinalkanalstenosen (Verengung des Spinalkanals) oder das Cauda Equina Syndrom (Schädigung der Nervenfasern am unteren Ende des Rückenmarks). 51, 64, 65, 71, 100, 102
    • Rückenschmerzen aufgrund von einer Irritation oder Schädigung von (angrenzenden) Strukturen der Wirbelsäule, wie zum Beispiel Wirbelbrüche und Gleitwirbel, Facettengelenke (Gelenke zwischen den einzelnen Wirbeln), Bandscheiben, Muskeln, Sehnen, Nerven, etc. 51, 64, 65, 71, 100, 102

       

  • Unspezifische Rückenschmerzen. Es kann sein, dass die Rückenschmerzen nicht durch eine bestimmte anatomische oder pathologische Ursache verursacht werden, sondern zum Beispiel durch eine Kombination der unten genannten Risikofaktoren. Dies ist bei 90% aller Patienten mit Rückenschmerzen der Fall. 46, 50, 51, 64, 65, 89

Da Patienten mit unspezifischen Rückenproblemen die größte Gruppe mit Rückenschmerzen darstellen, konzentrieren wir uns auf dieser Seite auf diese Gruppe, sofern nicht anders angegeben. 51, 64, 65

WIE ENTSTEHT DIE PROBLEMATIK?

Die heutige Sichtweise versteht unspezifische Rückenschmerzen als einen komplexen Zustand, welcher unter anderem durch ein Zusammenspiel von biologischen, physischen, psychologischen und sozialen Einflussfaktoren geprägt wird. 25, 37, 46, 64, 65, 66, 70, 102 Die Ursachen für das Auftreten von Rückenschmerzen sind, wie bereits erwähnt, äußerst vielfältig und komplex, wodurch es häufig nicht möglich ist, eine einzelne präzise Ursache für die Schmerzen und/oder Einschränkungen zu bestimmen. 25, 37, 46, 64, 65, 66, 79

Häufig wird bei unspezifischen Rückenschmerzen von sogenannten Risikofaktoren gesprochen. Diese Risikofaktoren können das Auftreten von Rückenschmerzen begünstigen. Hier unten erhalten sie eine kurze Zusammenfassung von den häufigsten genannten Risikofaktoren, im Zusammenhang mit Rückenschmerzen: 25, 37, 46, 51, 59, 64, 65, 70, 71, 74, 95, 102

  • Gewebepathologie (z.B. ein Verlust der Muskelmasse)
  • Gewebebelastung
  • Reaktionen des Immunsystems
  • Muskelschutzspannung
  • Körpergewicht
  • Rauchen
  • Nebendiagnosen
  • Genetik
  • Bewegungsvermeidung / Angst vor Bewegung
  • Katastrophisierung
  • Stress
  • Depressionen
  • Schlafstörungen
  • Unzufriedenheit
  • Physische Aktivität (in nur wenigen Fällen)
  • Ängste & Angstvermeidung
  • Katastrophisierung
  • Selbstwirksamkeit
  • Sorgen & Kummer
  • Stress
  • Depression
  • Schlafstörungen
  • Unzufriedenheit
  • Arbeitsstress und -unzufriedenheit
  • Einkommen
  • Arbeitsausfall
  • Familienleben
  • Soziale Unterstützung
  • Vorherige Erfahrungen

Auf die Punkte Belastung und Belastbarkeit möchten wir an diesem Punkt nochmal näher eingehen. Oft werden entstehende Beschwerden damit in Verbindung gesetzt, dass eine Überlastung stattgefunden hat. Vielmehr liegt jedoch das Problem darin, dass unser Körper minder belastbar geworden ist durch verschiedene Faktoren und es somit schneller zu Überlastungsproblemen kommt.

Je nach Individuum, Entstehungsweise, Lebensstil und Vorgeschichte können die oben genannten Risikofaktoren eine unterschiedliche Rolle spielen in der Entstehung und Instandhaltung von Rückenschmerzen. Siehe die hier unten aufgelisteten Bilder für eine visuelle Verdeutlichung hiervon.

Häufig wird bei unspezifischen Rückenschmerzen von sogenannten Risikofaktoren gesprochen. Diese Risikofaktoren können das Auftreten von Rückenschmerzen begünstigen. Hier unten erhalten sie eine kurze Zusammenfassung von den häufigsten genannten Risikofaktoren, im Zusammenhang mit Rückenschmerzen: 25, 37, 46, 51, 59, 64, 65, 70, 71, 74, 95, 102

SYMPTOME

Die Beschwerden bei Rückenschmerzen sind häufig sehr individuell und die dadurch empfundenen Einschränkungen variieren somit stark zwischen den einzelnen Personen. Die am offensichtlichsten und meist vorkommenden Symptome sind: 37, 49, 51, 57, 64

  • Eingeschränkte Beweglichkeit

  • Plötzlich stechender Schmerz

  • (Dauer)Schmerz bei Belastung und/oder in Ruhe

  • Muskelverspannung

  • Abgeschlagenheit

  • Ausstrahlende Schmerzen in Arme oder Beine

  • Kribbeln und Taubheitserscheinungen

n, dass unser Körper minder belastbar geworden ist durch verschiedene Faktoren und es somit schneller zu Überlastungsproblemen kommt.

Je nach Individuum, Entstehungsweise, Lebensstil und Vorgeschichte können die oben genannten Risikofaktoren eine unterschiedliche Rolle spielen in der Entstehung und Instandhaltung von Rückenschmerzen. Siehe die hier unten aufgelisteten Bilder für eine visuelle Verdeutlichung hiervon.

Häufig wird bei unspezifischen Rückenschmerzen von sogenannten Risikofaktoren gesprochen. Diese Risikofaktoren können das Auftreten von Rückenschmerzen begünstigen. Hier unten erhalten sie eine kurze Zusammenfassung von den häufigsten genannten Risikofaktoren, im Zusammenhang mit Rückenschmerzen: 25, 37, 46, 51, 59, 64, 65, 70, 71, 74, 95, 102

DIAGNOSTIK

Für eine adäquate Diagnosestellung können drei Untersuchungsmethoden durchgeführt werden: 4, 14, 33, 37, 47, 51, 57, 64, 65, 100

  1. Das Anamnesegespräch. Hier werden Fragen bezüglich der vorhandenen Problematik(en) gestellt, sowie des Verlaufs und der körperlichen Einschränkungen
  2. Die körperliche Untersuchung, bei der verschiedene Bewegungen, Funktionen sowie Schmerz Provokations- und Reduktionstests durchgeführt werden.

  3. Falls erforderlich, kann eine bildgebende Diagnostik in Form von Röntgen-, CT- oder MRT-Untersuchung durchgeführt werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass die ersten beiden Untersuchungsmethoden immer durchgeführt werden sollten und dass das Letzte, die bildgebende Diagnostik, optional ist und nur bei Verdacht auf ernsthafte (spezifische) Erkrankungen ärztlich angeordnet und durchgeführt werden sollte. 4, 14, 47, 51, 57, 64, 65, 72, 100

Warum ist dies der Fall?

Bildgebende Diagnostik wird immer noch als Goldstandard in der Diagnostik gesehen. 6, 14, 27, 37, 47, 51, 57, 64, 65, 100 Dies ist auch in der Statistik zurückzusehen, denn im Jahr 2015 erhielten in Deutschland ca. 22% aller Rückenschmerz Patienten mindestens eine Bildgebung. 6, 100 Diese unverhältnismäßig hohe Verwendung von bildgebenden Verfahren wird seit Jahrzehnten beobachtet. 14, 15, 51, 64, 72

(Schwere) Rückenschmerzen, die aus heiterem Himmel entstehen und möglicherweise mehrere Wochen andauern, können sehr frustrierend und angsterregend sein. Wir können gut verstehen, dass viele Menschen einen Scan machen lassen wollen, um zu sehen, was los ist.

Leider müssen wir ihnen aber mitteilen, dass die bildgebende Diagnostik bei Rückenschmerzen nur selten die Ursache ihrer Rückenschmerzen zeigt. 6, 15, 27, 47, 51, 64, 72 Grundsätzlich gibt es zwei Probleme bei der Verwendung von bildgebender Diagnostik für Rückenschmerzen:

1. Es werden sehr oft Fehlalarme ausgelöst.

Man wird auf Bildern immer einen „Grund“ für ihre Beschwerden finden, welcher allerdings oftmals nicht als alleiniger Schmerzgenerator in Frage kommt. 9, 15, 24, 27, 37, 100 Menschen ohne Rückenschmerzen weisen in MRT-Befunden nämlich genauso viele Veränderungen (wie Arthrose, Bandscheibenauffälligkeiten, etc.) auf. Dies trifft nicht nur bezüglich der Wirbelsäule zu, sondern für alle Gelenke. Siehe hierfür auch die Grafik hier unten.

Quelle: Physio Meets Science

2. Es gibt eine hohe Variabilität in der Interpretation dessen, was auf ihnen zu sehen ist.

Eine 2017 durchgeführt Studie unterstreicht dies bei einem Patienten mit stabilen, aber chronischen Rückenschmerzen, bei dem innerhalb von 3 Wochen 10 verschiedene Untersuchungen in 10 verschiedenen Zentren durchgeführt wurden. 103 Die Ergebnisse dieser 10 Scans wiesen auf 49 verschiedene Probleme hin, wobei KEIN einziger dieser Befunde von ALLEN Radiologen angegeben wurde. Was der Radiologe auf einem Scan als einen Bandscheibenvorfall interpretiert, kann für einen anderen Radiologen eine degenerative Bandscheibenerkrankung sein.

Dies alles soll nicht heißen, dass bildgebende Diagnostik nutzlos ist oder sie nie verwendet werden soll. Wie bereits erwähnt, sollten diese Verfahren definitiv Anwendung finden, wenn ein Hinweis auf eine schwerwiegende Erkrankung vorliegt. 6, 15, 27, 51, 64, 72, 100 Hier sind MRT-, CT- und Röntgenuntersuchungen von unschätzbarem Wert, um eine schnelle und genaue Diagnose zu stellen und eine schnelle Behandlung zu ermöglichen. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei Rückenschmerzen eine spezifische und/oder schwerwiegende Erkrankung vorliegt, liegt allerdings bei <1%. 6, 15, 27, 51, 64, 72, 100

Die unsachgemäße Anordnung und Verwendung von Scans kann zu unnötigen Sorgen und Problemen führen, die mehr schaden als nützen. 10, 15, 21, 24, 27, 59, 64, 98 Eine Untersuchung von über 57.000 älteren Menschen mit Rückenschmerzen ohne Anzeichen oder Hinweise auf ernsthafte oder unheilvolle Pathologie zeigt dies. 104 Bei 46% von ihnen wurde ohne wirklichen, klinischen Grund eine frühzeitige Bildgebung durchgeführt und es wurde festgestellt, dass sie länger starke Schmerzmittel in höheren Dosen einnahmen, mehr Injektionen und Operationen erhielten und auch ein höheres Risiko für langfristig anhaltende Schmerzen hatten als diejenigen, die sich nicht untersuchen ließen. 10, 15, 21, 24, 27, 59, 64, 98

MYTHEN

Es gibt wahrscheinlich kein Thema in der Physiotherapie und Medizin, bei dem es so viele Mythen gibt, wie beim Thema Rückenschmerzen. Leider werden diese Mythen nicht nur vom Großteil der Bevölkerung als Wahrheit angesehen, sondern teilweise auch von Kollegen und Schulungsinstitutionen. Diese Mythen sorgen dafür, dass falsche Informationen verbreitet werden und können potenziell sogar gefährlich sein!

Wir haben uns noch mal ausführlich mit den meist vorkommenden Mythen beschäftigt und uns per Mythos angeschaut, wie die Wissenschaft hierzu steht. Seien Sie bereit für eine ausführliche und endgültige Klärung dieser Mythen.

Da hilft nur (Bett)Ruhe!

Häufig wird suggeriert: “Ruhen und schonen Sie sich einige Tage!”. Fakt ist aber, wer Rückenschmerzen hat, soll sich nicht schonen, sondern körperlich aktiv bleiben. 19, 36, 72 Es ist wissenschaftlich belegt, dass je länger man wegen Rückenschmerzen inaktiv bleibt, desto schlimmer werden körperliche Beschwerden und Einschränkungen und desto ungünstiger ist die Prognose hinsichtlich der körperlichen Leistungsfähigkeit und der Rückkehr zur normalen Aktivität. 19, 36, 51, 64, 72, 92

Wer Rückenschmerzen hat, soll nicht arbeiten gehen!

Mit möglichst aktiv bleiben beziehen wir uns auch auf die Ausführung der beruflichen Tätigkeit! Wer an Rückenschmerzen leidet, sollte so schnell wie möglich zu seinen normalen Betätigungen zurückkehren, wozu also auch die Arbeit gehört. Auch bei Bürojobs, denn es gibt keinen Zusammenhang zwischen bestimmten (Sitz-)Positionen und Rückenschmerzen! 56, 69, 78, 99 Wichtig ist aber der regelmäßige Wechsel der Körperposition, sodass man nicht stundenlang in der gleichen Position sitzt, bzw. verharrt. 22, 69, 78 Man sollte seinen Rücken nicht in “Watte packen”, denn er ist, wie alle Körperteile, auf Bewegung ausgelegt und passt sich durch Übung und Bewegung verschiedenen Gegebenheiten an. 53, 72

Meine schlechte Haltung ist schuld!

Dass die “schlechte” Haltung der Grund für Rückenschmerzen ist, ist ein weiterer stark verbreiteter Mythos, den wir Physiotherapeuten häufig zu hören bekommen. Wichtig: Aus wissenschaftlicher Sicht besteht kein Goldstandard für eine gute Haltung und somit existiert auch kein Zusammenhang zwischen der Körperhaltung und der Entstehung von Rückenschmerzen. 54, 56, 93, 99 Auf Englisch sagt man auch oft “Your best posture is your next posture” (Übersetzung: Die beste Haltung ist deine nächste Haltung – oder einfacher gesagt: Sorgen Sie dafür, dass Sie in Bewegung bleiben).

Wichtig zu erwähnen ist, dass unsere Körperhaltung sich oft an die Aktivitäten in unserem Alltag anpasst. Hier unten sieht man zwei Kampfsportler, bei denen man sagen könnte, dass beide keine “optimale” Haltung haben (Kopf steht nach vorne, Schultern stehen nach vorne, Rundrücken). Beide Spitzensportler werden keine Probleme damit haben und eher einen Vorteil aus dieser Körperhaltung ziehen können.

Quelle: Twitter MMAFighting.com
 

Das kommt vom vielen Bücken und schweren Heben!

Bücken und Heben wird häufig als provokativ für unseren Rücken gesehen, weshalb in Rückenschulkursen häufig die “korrekte” oder “richtige” Hebetechnik gelehrt wird. 20, 53, 67, 74, 80, 90, 96 Die Begründung dieser Hebetechnik kommt ursprünglich aus durchgeführten Kadaver Studien an Schweinen, die in den 90er Jahren durchgeführt wurden. Die Ergebnisse aus den Kadaverstudien führten dazu, dass man eine Kniehebetechnik gegenüber der Hebetechnik mit runden Rücken bevorzugen sollte. 1, 2, 12, 61, 96 Der Hintergrundgedanke daran ist, dass die Last nah am Körper gehalten wird und mit geradem Rücken, um den Druck in den Bandscheiben zu verringern. 31, 61, 67, 80

Bis heute ist unklar, wie hilfreich diese Ratschläge des korrekten Hebens sind, was auch erklärt, warum es keine Beweise gibt, dass das Lehren von bestimmten Hebetechniken zu einer Verminderung von Rückenschmerzen führt. 67, 96 Darüber hinaus ist es in der aktuellen Zeit schwierig, diesen Zusammenhang in Relation zu sehen, weil die Anzahl an wirklich körperlichen Arbeitsplätzen immer weiter abnimmt, während die Anzahl an Rückenschmerz Patienten weiter steigt. Schweres Heben kann daher nicht als unabhängiger Risikofaktor für die Entstehung von Rückenschmerzen nachgewiesen werden. 36 

Mein Beinlängenunterschied ist verantwortlich für meine Rückenschmerzen!

Beinlängenunterschiede werden häufig als Ursache für Rückenschmerzen angeführt. Hierbei ist die Theorie, dass ein Beinlängenunterschied durch einen Beckenschiefstand kompensiert wird und folglich eine asymmetrische Belastung der Wirbelsäule entsteht. Die asymmetrische Belastung würde langfristig zu Änderungen der Bandscheiben führen. 23, 34, 77, 82, 87

Fakt ist: Unser Körper ist nicht symmetrisch. Beinlängenunterschiede von bis zu einem Zentimeter sind sehr häufig (ca. 65 – 90% der Bevölkerung) gesehen und Beinlängenunterschiede von bis zu zwei Zentimeter werden gesehen als eine normale, anatomische Variation. 23, 68, 77, 82, 87 Mehrere Studien zeigen, dass Beinlängenunterschiede gut vom Körper vertragen werden und keine Ursache von Rückenschmerzen sind. 23, 34, 44, 52, 68, 72, 77, 82, 87

Da ist sicher etwas beschädigt! 

Akute oder auch chronische Rückenschmerzen können sehr angsteinflößend sein, sind aber nur äußerst selten gefährlich. 51, 64, 72 Auch chronische Rückenschmerzen stehen äußerst selten mit einer starken Gewebeschädigung in Zusammenhang. Bei einer Verletzung heilt unser Gewebe in der Regel innerhalb von 3 Monaten. Wenn ein Schmerz länger anhält, bedeutet das in der Regel, dass andere Faktoren zu den bestehenden Rückenschmerzen beitragen. 51, 63, 64, 72 Der Großteil der Rückenschmerzen beginnt nicht mit einer Gewebeschädigung, sondern steht im Zusammenhang mit den oben genannten Risikofaktoren. Diese können den Rücken empfindlicher gegenüber Bewegung und Belastung machen. 51, 64, 72 Ein Schmerz ist nicht unbedingt ein Hinweis auf Gewebeschädigung. 63

Die schweren Rücksäcke sind schuld! 

Auch hierbei wird, fälschlicherweise, wieder betont, dass der Rücken sehr anfällig ist. Mehrere Studien zeigen, dass das Tragen eines schweren Rucksacks kein Risiko für das Auftreten von Rückenschmerzen ist. 38, 83, 101 Die wahrgenommene Belastung durch das Tragen von Rucksäcken hat eine stärkere Beziehung zu Rückenschmerzen als die tatsächliche Belastung. Unser Rücken wird stärker durch Belastung und diese Belastung ist gut für die Gesundheit von Muskeln, Knochen, Sehnen, Bandscheiben, etc. 38, 83, 101

Die Frage ist, ob in der heutigen Zeit die Belastung in Form vom Tragen eines Rucksackes, oder die Unterbelastbarkeit der Kinder durch Inaktivität, Übergewicht, etc. gesundheitliche Probleme bei Kindern verursacht.

Die Beweglichkeit / Blockade meines ISGs verursacht meine Rückenschmerzen!

Ein weiterer Mythos ist, dass die fehlende Beweglichkeit oder eine Blockade des Kreuz-Darmbein Gelenks/ Iliosakralgelenk (ISG) schuld an Rückenschmerzen sind. Das ISG besitzt aber keinen großen Bewegungsspielraum (ohne Gewichtsbelastung maximal 2° bis 3,5° und bei Belastung durchschnittlich 0,2°). 32, 54, 86 Aufgrund dieser geringen Beweglichkeit, stellt sich die Frage, ob eine geringere Beweglichkeit des Iliosakralgelenk überhaupt Schmerzen verursachen kann. Zusätzlich besteht die Aufgabe des Iliosakralgelenks nicht in der Bewegung, sondern in der Weiterleitung des Körpergewichts an die Beine, es funktioniert also wie ein Keil, welcher die Kompressionskräfte des Körpers weiterleitet. 54 Es besteht ebenfalls keine Studie, welche zeigte, dass durch eine Manipulation/Einrenken die Position des ISG verändert werden konnte. 94 Allerdings kann die Kraftübertragung des Beckens verbessert werden, indem die Beckenstabilität mittels Krafttraining erhöht wird. 54

Mein Wirbel muss wieder eingerenkt werden.

Viele Patienten sind der Meinung, dass man bei Rückenschmerzen einen oder mehrere Wirbel wieder “einrenken” muss (in Fachsprache auch eine Gelenkmanipulation genannt), um Beschwerden zu lindern. Oft wird dabei gedacht, dass das Einrenken und das damit verbundene Knacken zu einer Verschiebung der Wirbel führt. Obwohl eine Manipulation kurzfristig zu einer Schmerzerleichterung und Verbesserung der Beweglichkeit führen kann, hat dies definitiv nicht damit zu tun, dass sich einer oder mehrere Wirbel verschoben haben und sich wieder in der richtigen Position befinden.

Um endgültig herauszufinden, was das Knacken verursacht, haben Forscher das Knackgeräusch unter einem Live-MRT untersucht. 43 Vereinfacht erklärt, kommt es zu folgender Situation:

  • Zwei Flächen haften aneinander in einem flüssigkeitsgefüllten Raum.

  • Werden beide Flächen voneinander entfernt, widerstehen sie initial diesem Zug.

  • Ab einem gewissen Schlüsselpunkt kommt es zu einer Überwindung des Widerstands und einer sehr schnellen Entfernung der Flächen voneinander.

  • Dadurch entsteht ein Unterdruck, die die Löslichkeit des Gases reduziert und zur Entstehung von Gasblasen führt.

  • Sobald es keine Zugkraft mehr gibt, steigt der Gelenk Innendruck wieder und das Gas geht zurück in die Lösung, ohne zu zerplatzen.

Das Video hier unten erklärt den Knack-Mechanismus etwas ausführlicher. Es ist zwar auf Englisch, man kann aber deutsche Untertitel einstellen. Rechts unten kann man auf “Untertitel” klicken und wenn man daneben auf “Einstellungen” klickt, kann man die Sprache einstellen.

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OPERATION? JA ODER NEIN?

Anhand aller gesichteten und aktuellen Richtlinien zur Thematik “Rückenschmerzen” sollten diese zuerst immer konservativ behandelt werden, mit einer einzigen Ausnahme, nämlich bei manchen der seltenen spezifischen Rückenschmerzen, aufgrund von schwerwiegenden Erkrankungen. 6, 47, 57, 72 Trotzdem steigt die Anzahl an Rückenoperationen alleine in Deutschland um satte 71% zwischen 2007 und 2015. 6 Trotz der verbreiteten Anwendung von operativen Verfahren, werden diese als unwirksam bei unspezifischen Rückenschmerzen angesehen und haben somit (wenn überhaupt) nur eine äußerst geringe Bedeutung für die Behandlung von Rückenschmerzen. Somit sollte eine Operation immer das letzte Mittel der Wahl bei der Behandlung von Rückenschmerzen sein. 6, 8, 10, 11, 28, 47, 48, 50, 51, 57, 58, 63, 64, 72

WAS KÖNNEN SIE ALS PATIENT ODER ARZT BEI/VON UNS ERWARTEN?

Wie bei jedem unserer (neuen) Patienten, erwartet sie zu Beginn der ersten Therapiesitzung ein ausführliches Anamnesegespräch mit einem unserer Therapeuten, um für die Therapie relevante Information zu evaluieren. Danach wird eine gründliche Untersuchung durch den Therapeuten vorgenommen, um den aktuellen Rehabilitationsstand genauestens festlegen zu können. Darüber hinaus werden Risikofaktoren identifiziert und werden wir nach klinischen Zeichen und Symptomen fragen, die möglicherweise auf eine spezifische Rückenerkrankung hindeuten können. Diese klinischen Zeichen und Symptome nennen wir auch “Red Flags” und beinhalten u.a. die medizinische Vorgeschichte, Blasen-/Darmsymptome, motorische Schwäche oder Empfindungsstörungen im Beinbereich, Fieber und/oder nächtliche Schweißausbrüche, unerklärlicher Gewichtsverlust, etc. Sollte anhand des Anamnesegesprächs oder während der körperlichen Untersuchung der Verdacht bestehen, dass man auf eine oder mehrere Red Flags trifft, werden wir Sie an den behandelnden Arzt zurückverweisen, aber wie bereits erwähnt, ist dies nur in den wenigsten Fällen der Fall.

Es wird gemeinsam mit dem Patienten ein individuelles Anforderungsprofil erstellt, welches speziell auf die täglichen Anforderungen im Leben des Patienten abgestimmt ist. Ziel ist es, einen klar objektiv definierten IST-Standpunkt zu gestalten und mittels erster Planungen den zu erreichenden Soll-Zustand zu formulieren. Dieser Weg wird durch den Transfer der Therapie stattfinden und laufend neu motorisiert und evaluiert, um zu jedem Zeitpunkt über den aktuellen Leistungszustand des Patienten informiert zu sein.

Um diese Art der Methodik noch effizienter zu gestalten und das volle Potenzial aus der Behandlung schöpfen zu können, bieten wir ihnen optional die Möglichkeit der erweiterten Therapiezeit an. Ziel dieser Zusatzleistung ist es, unser Behandlungspotential voll auszuschöpfen, eine qualitativ hochwertige Therapie zu garantieren und damit das Therapieergebnis zu optimieren. Durch das erweiterte Konzept können unsere Therapeuten deshalb noch effizienter an dem Therapieprozess arbeiten. 

UNSER VORGEHENSWEISE BEI RÜCKENSCHMERZEN

Wie sie mittlerweile vernommen haben, sind Rückenschmerzen von vielen verschiedenen Faktoren abhängig und treten sehr häufig auf. Ebenso komplex gestaltet sich die Behandlung von Rückenschmerzen. Diese Information sollte sie absolut nicht verunsichern, sie verdeutlicht aber nochmal, dass es keine Standardbehandlung bei Rückenschmerzen gibt.

Unterstützt von nationalen und internationalen wissenschaftlichen Leitlinien legen wir für die Behandlung von Rückenschmerzen den Fokus auf eine aktive Therapie, wobei eine (regelmäßige) körperliche Aktivität und Verhaltensanpassung im Vordergrund stehen. 5, 13, 14, 16, 37, 42, 47, 65, 76, 88, 92 Durch die Anwendung dieser Hauptmaßnahmen können sie als Patient ihre Gesundheit selbständig unterstützen und präventiv mitwirken. 5, 14, 28, 64, 65, 73, 76

Insbesondere die Maßnahme der Patientenedukation mittels Erklärung und Beratung sehen wir als sehr wichtig. 13, 14, 37, 47, 65, 73, 76, 88 Hierfür nehmen wir uns während des Behandlungsverlaufs viel Zeit und unter anderem zu diesem Zweck haben wir diese Seite entwickelt, um sie noch besser informieren und beraten zu können.

Als ergänzende Maßnahme zur aktiven Therapie können bei Bedarf Techniken aus der manuellen Therapie (bekannte Beispiele hierzu sind Mobilisationen oder Manipulationen der Wirbelsäule) oder Osteopathie hinzugezogen werden. 13, 14, 18, 26, 29, 35, 37, 47, 55, 57, 65, 73, 76, 88, 92 Hier sei aber erwähnt, dass es sich bei diesen Behandlungsmethoden lediglich um ergänzende Maßnahmen handelt. Meistens wird die Voraussetzung für eine aktive Therapie geschaffen.

Sowohl die Wissenschaft als auch unsere Erfahrung zeigen, dass eine (dauerhafte) Umsetzung von passiven Behandlungsmethoden bei Rückenschmerzen kurzfristig Schmerzen reduzieren und/oder die Beweglichkeit verbessern kann, dies jedoch langfristig meistens nicht der Fall ist. 13, 14, 16, 18, 37, 47, 57, 65, 73, 92 Dies führt oft dazu, dass Patienten berichten, dass es in den ersten Tagen nach der Behandlung besser geht, danach aber die Beschwerden zunehmen und die nächste Behandlung wieder gebraucht wird. Somit kann eine Abhängigkeit vom Therapeuten entstehen. Dieses Problem hat man bei einer aktiven Behandlung nicht, weil 1) die Effekte der Behandlung generell länger anhalten und 2) der Patient in der Lage ist, diese Art der Behandlung selbständig, außerhalb der Therapie weiterzuführen. 13, 28, 37, 47, 51, 57, 64, 65, 73, 76, 81

Eine Massage wird nicht oft (als ergänzende Maßnahme) bei uns durchgeführt, da die Wissenschaft in den letzten Jahren gezeigt hat, dass eine Massage bei Rückenschmerzen nicht so wirksam ist wie früher angenommen wurde. Dies wird unterstützt von nationalen und internationalen wissenschaftlichen Leitlinien, die sogar von einer Massagetherapie bei Rückenschmerzen abraten. 13, 14, 37, 47, 57, 65, 73, 76, 81

PARADIGMENWECHSEL IN DER BEHANDLUNG VON RÜCKENSCHMERZEN

Wie Ihnen vielleicht bereits aufgefallen ist, gehen wir in der Physiotherapie mit Rückenschmerzen etwas anders um, als man es vielleicht von Physiotherapeuten gewohnt ist. Viele Patienten mit Rückenschmerzen denken, sobald sie eine Verordnung für Physiotherapie haben, dass sie 6x Massagetherapie bekommen, auch wenn auf dem Rezept “Krankengymnastik” steht. Wir streben einen Paradigmenwechsel in der Behandlung von Rückenschmerzen an, und zwar steht bei uns, wie bereits erwähnt, ein aktiver Ansatz im Fokus statt einer passiven Behandlung. 13, 16, 37, 42, 57, 51, 76, 81, 92

Jetzt fragen sie sich natürlich, wie ein aktiver Ansatz in der Behandlung von Rückenschmerzen aussieht. Ganz genau können wir diese Frage nicht beantworten, denn Rückenschmerzen sind sehr individuell und die dadurch erfahrenen Einschränkungen, Schmerzen und Probleme variieren stark. Die aktive Therapie bei Rückenschmerzen wird bei uns oft nach den Leitlinien der International Academy for Sportscience gestaltet. Sobald beurteilt worden ist ob dieses Konzept geeignet ist für den Patienten wird eine funktionelle Diagnostik durchgeführt. Während der funktionellen Diagnostik wird deutlich, welche Bewegungen und Aktivitäten schmerzhaft oder eingeschränkt sind und somit verantwortlich sind für Einschränkungen im Alltag, bei der Arbeit oder beim Sport. Genau diese Bewegungen werden während des weiteren Rehabilitationsverlaufs, im schmerzfreien Bewegungsbereich, wiederholt, wobei die Belastung in kleinen Schritten graduell erhöht wird. Hiermit wird die sogenannte spezifische Belastbarkeit verbessert: Die schmerzhaften Bewegungen werden mit der Zeit weniger schmerzhaft, weil unser Körper diesen Reiz, durch den spezifischen Trainingsprozess und dessen Anpassungen, besser vertragen kann. Durch die verbesserte spezifische Belastbarkeit haben wir einen direkten Einfluss auf Schmerzen und Einschränkungen und können wir diese nachhaltig reduzieren.

LASST UNS ZUSAMMEN DAS BESTE AUS IHRER THERAPIE RAUSHOLEN

Um ein optimales Therapieergebnis zu erreichen, ist eine gegenseitige Kooperation zwischen Therapeuten und Patienten notwendig. Mit dieser Seite möchten wir Ihnen eine ausführliche Übersicht bezüglich der Problematik verschaffen. Trotz der Häufigkeit von Rückenschmerzen gibt es im Allgemeinen eine sehr gute Prognose, wobei Rückenschmerzen sich bei 75 – 90% der Patienten verbessern. Wir zeigen ihnen den Weg und werden sie während ihres gesamten Therapieprozesses unterstützen. Wenn sie sich auf unsere Kompetenz verlassen, kooperieren und Selbstverantwortung zeigen, liegt ein vielversprechendes Ergebnis vor ihnen.

Bei diesem Blog handelt es sich um eine kostenlose Wissensvermittlung der betroffenen Krankheitsbilder. Da sich die Krankheitsbilder trotz klinischer Diagnosen häufig unterschiedlich in ihren Symptomen präsentieren können, bedarf es einer fachgerechten Abklärung. „Dadurch kann mit gezielten therapeutischen Massnahmen an der individuellen Problematik gearbeitet werden

QUELLENANGABE

  1. Adams MA, Dolan P.(1996). Time- dependent changes in the lumbar spine´s resistance to bending. Clinical Biomechanics. 11(4):194-200.
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